Klinikum erhält doch neue Haltestelle
13.08.2013
- Die Haltestelle am Diakonissenkrankenhaus soll behindertengerecht ausgebaut werden / Foto: W. Zeyen
Abgespeckte Variante für Station am Diakonissenkrankenhaus beschlossen / Bautermin aber noch offen
Es ist das wichtigste Element bei der Magistralenentwicklung in der Georg-Schwarz-Straße - und wäre doch beinahe gescheitert. Mitte Mai vermeldete die LVZ, dass die Pläne zum Umbau der Straßenbahnhaltestelle vor dem Diakonissenkrankenhaus auf Eis gelegt wurden. Grund: Mit Kosten von 1,8 Millionen Euro war das Projekt zu teuer geworden. Eine solche Summe für nur eine Haltestelle sei auf absehbare Zeit nicht finanzierbar, erklärte der damalige Baubürgermeister Martin zur Nedden. "Damit trotzdem schnellstens was passiert, habe ich die verantwortlichen Planer aufgefordert, binnen vier Wochen abgespeckte Varianten als Alternativen vorzulegen", sagte er.
Tatsächlich entschied sich die Stadt alsbald für eine kleinere Variante, berichtete gestern Karsten Gerkens, Leiter des Amts für Stadterneuerung. "Die alte, große Variante hätte den ganzen Straßenraum zwischen Klopstock- und Prießnitzstraße inklusive Neuordnung der Haltestelle umfasst. Jetzt erfolgt eine Konzentration auf den behindertengerechten Umbau der eigentlichen Haltestelle. Die Kosten sinken dadurch von 1,8 auf etwa eine Million Euro."
Dennoch sei die alte, vor Ort viel gelobte Planung damit nicht ganz hinfällig geworden, fuhr der Amtsleiter fort. "An den Haltestellenbereich kann später angebaut werden, falls die finanzielle Situation wieder besser wird."
Allerdings ist der Termin selbst für den ersten Schritt noch offen. Die Stadt hofft, dass die Bauarbeiten im Sommer 2014 über die Bühne gehen - wie es (nach mehreren Verschiebungen) bis zum Stopp des Projektes vorgesehen war. Die Entscheidung darüber liegt nun jedoch allein bei den Leipziger Verkehrsbetrieben (LVB), erklärte Edeltraut Höfer, Chefin im Verkehrsbauamt: "Es geht ja nur noch um die Haltestelle und nicht mehr um den Straßenraum."
Laut LVB-Sprecher Marc Backhaus ist die Bauplanung abgeschlossen. "Wir wägen jetzt ab, ob das Vorhaben in unseren Investitionsplan für 2014 passt. Bislang steht es dort nicht drin, weil es durch den Stopp wieder rausgefallen war." Die Mittel der Verkehrsbetriebe reichten leider nicht aus, um alle dringenden Vorhaben zu berücksichtigen.
Für Fritjof Mothes vom Magistralenmanagement der Georg-Schwarz-Straße ist der behindertengerechte Ausbau der Haltestelle ganz entscheidend. "Es ist eine der wichtigsten Haltestellen für Klinikbelange in Leipzig. Da ist ein sicherer Zustieg in die Straßenbahn für die Patienten zwingend erforderlich", meinte er. Hinzu komme die Entwicklung des benachbarten Brunnenviertels - mit 61 Gründerzeithäusern gegenwärtig das größte Sanierungsvorhaben in Sachsen. Mothes: "Dort ziehen schon die ersten Familien mit Kinderwagen, ebenso Senioren ein."
Text von Jens Rometsch
Leipziger Volkszeitung, vom 13.08.2013