Betrüger in der Georg-Schwarz-Straße unterwegs - KosThüms wurde fast zum Opfer

09.11.2012

Bildinhalt: Betrüger in der Georg-Schwarz-Straße unterwegs - KosThüms wurde fast zum Opfer | Der Laden KosThüms von Bettina Thüm bekam Besuch und Post vom Betrüger / Foto: Enrico Engelhardt
Der Laden KosThüms von Bettina Thüm bekam Besuch und Post vom Betrüger / Foto: Enrico Engelhardt
 

In der Georg-Schwarz-Straße sollten Händler und Gewerbetreibende aufpassen, denn ein Betrüger treibt derzeit sein Unwesen. Die Masche funktioniert folgendermaßen: Ein angeblicher 'Mitarbeiter' der Stadt Leipzig versucht von Händlerinnen und Händlern entlang der Georg-Schwarz-Straße Daten für ein 'Gewerberegister' zu erheben. Er versucht sich mit einem amtlichen Schreiben von der Stadt auszuweisen, so auch bei Bettina Thüm in der Georg-Schwarz-Straße 43, die dort ihren Kostümhandel "KosThüms" betreibt.

Als sie das angebliche Schreiben der Stadt Leipzig vorgezeigt bekam, wurde sie misstrauisch und schaute es sich genauer an: "Da ich aber meistens meine Alarmglocken im Gange habe, habe ich einen Blick darauf geworfen und für fälschbar eingestuft. Ich habe dem Mann mitgeteilt das ich dafür im Moment keine Zeit habe und mir das sowieso genau durchlesen müsste. Es ist auch etwas bedeppert abgetrabt. Naja macht manch einer." Der Besuch hatte ein Nachspiel. Denn ein paar Tage später, erreichte Bettina Thüm Post von einer "Gewerbeauskunft-Zentrale" mit Sitz in Düsseldorf. Dahinter versteckt sich die GWE-Wirtschaftsinformationsgellschaft mbH, die unter www.gewerbeauskunftzentrale.de ein neues Internetregister betreibt. Die Schreiben der Gewerbeauskunft-Zentrale (GWE Wirtschaftsinformationsgesellschaft mbH) machen einen amtlichen Eindruck, da sie in ihrer optischen Aufmachung behördlichen Schreiben zum Verwechseln ähnlich sind.

Laut Brief sollte Bettina Thüm ihre vorliegenden Daten korrigieren oder ergänzen. Allerdings lässt sich die Firma das einiges kosten, wie sie zu berichten weiß: "Wer DAS macht hat einen Vertrag mit dieser dubiosen GmbH an der Backe und MUSS jährlich 956,40 Euro berappen." Dafür ist man dann angeblich in einem Zentralregister gespeichert, welches aber gar nicht vorhanden ist. Bettina Thüm rät davon ab, den Briefen Beachtung zu schenken und sollte es doch jemand getan haben rät sie zu folgendem Vorgehen: "Wer das dennoch unterschrieben und zurückgesendet hat, sollte sofort und per Einschreiben/Einwurf den Vertrag widerrufen! Möglicherweise hat sogar schon jemand gleich vor Ort einen Vertrag abgeschlossen. Auch dieser sollte gleich widerrufen werden und im Ernstfall ein Rechtsanwalt um Rat gefragt werden."

Die Betrugsmasche ist seit 2010 bekannt und die Gewerbeauskunfts-Zentrale musste sich wegen unlauterer Machenschaften schon mehrmals vor Gericht verantworten.


Nachricht vom 09.11.2012
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