Symposium für den früheren Chef. Diakonissenkrankenhaus erinnert an Hans-Jürgen Runne

09.08.2012

Bildinhalt: Symposium für den früheren Chef. Diakonissenkrankenhaus erinnert an Hans-Jürgen Runne | Das Mutterhaus des Diako / Foto: http://www.diako-leipzig.de/
Das Mutterhaus des Diako / Foto: http://www.diako-leipzig.de/
 

Im Evangelisch-Lutherischen Diakonissenkrankenhaus gibt es am 15. September mit einer Vielzahl namhafter Referenten ein wissenschaftliches Symposium zu "Medizin in Tradition und Verantwortung". Es findet zu Ehren von Obermedizinalrat Hans-Jürgen Runne statt, der von 1951 bis 1978 Chefarzt der Chirurgie und Ärztlicher Direktor jener Heilstätte im Leipziger Westen war - und jetzt am 11. August 100 Jahre alt geworden wäre.
Das Leben wollte es, dass Jahre später der Sohn des gebürtigen Dresdeners, Pfarrer Hans-Christoph Runne, ebenfalls Verantwortung für dieses Haus tragen sollte: als Rektor und Geschäftsführer (seit 1993). "Das Buch ,Das heilkundige Sachsen - eine Reise durch die sächsische Medizin- und Krankenhausgeschichte', verfasst von Volker Klimpel, widmet sich unter anderem dem Leipziger Diakonissenkrankenhaus und erwähnt insbesondere meinen Vater", freut es nun Runne junior (65). "Für die spätere Entwicklung und Spezialisierung unseres konfessionellen, seinerzeit aus politischen Gründen eher vernachlässigten Krankenhauses waren die über 25 Jahre, in denen mein Vater hier wirkte, schon grundlegend. Nicht zuletzt durch einen 1952/53 geschaffenen Neubau konnten hier nennenswerte Erweiterungen im operativen und radiologischen Bereich erfolgen."
Zudem sei für den Vater charakteristisch gewesen, wie er - als Genesungsfaktor für Patienten - das so ausschlaggebende Betriebsklima durch seine Persönlichkeit positiv geprägt habe. "Nicht als Chefarzt zuvörderst, sondern in erster Linie als Christ und Mensch ist er an den OP-Tisch und das Krankenbett getreten", erzählt der Sohn.
1961 hatte Hans-Jürgen Runne den Titel Obermedizinalrat verliehen bekommen, 1977 den "Dr. Margarete Blank"-Preis für Medizin der Stadt Leipzig. "Zusammen mit dem Diakonischen Werk der evangelischen Kirchen in der DDR war mein Vater auch der Initiator für die Einfuhr und Verteilung von Medikamenten und medizinischem Gerät aus der BRD für diakonische Krankenhäuser im Bereich der DDR", so Hans-Christoph Runne. "Die Apotheke im Diakonissenhaus Leipzig fungierte dabei übrigens als ,heimlicher' Umschlagplatz."
Am 15. Mai 1988 starb der Vater in Leipzig. Sein Grab befindet sich auf dem Leutzscher Friedhof.

Text von Angelika Raulien

Leipziger Volkszeitung, vom 09.08.2012


Nachricht vom 09.08.2012
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