Georg-Schwarz-Straße entwickelt sich
17.12.2011
- Foto: Regina Katzer/ LVZ-Online
Georg-Schwarz-Straße entwickelt sich
Kräuterladen erhält 2900 Euro aus dem neuen Verfügungsfonds der Stadt Leipzig
Zur Belebung der Leipziger Schwerpunkträume hat das Amt für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung einen neuen Verfügungsfonds aufgelegt. Projekte, die den Leipziger Westen, Osten, Grünau sowie die Georg-Schwarz-Straße aufwerten, können zu 50 Prozent aus dem Fonds finanziert werden. Die Maximalhöhe beträgt 10000 Euro. Pro Schwerpunktraum stehen 250000 Euro bereit.
Für die Georg-Schwarz-Straße wurde gestern bereits der zweite Förderbescheid überreicht. So erhielt Juliane Eichentopf 2900 Euro aus dem Verfügungsfonds für die Sanierung ihres neuen Ladengeschäftes in der Georg-Schwarz-Straße 170, in dem sie im Februar kommenden Jahres einen Kräuter- und Teeladen eröffnen will. "Wir haben eine neue Fensterscheibe besorgt, eine Zwischendecke eingezogen und die Ladenfassade verputzt", erzählt die 31-Jährige, die eigentliche Archäologin ist. Strom und Wasser mussten neu gelegt werden, auch die Holzdielen wurden abgeschliffen. "Ohne das Geld aus dem Fonds wäre das alles nicht möglich gewesen." Ihr Laden mit dem Namen Auenlandkräuter soll im Jugendstil des beginnenden 20. Jahrhunderts eingerichtet werden, mit einem alten Tresen, einer Stuckdecke und einer altmodischen Kasse. Eichentopf zielt nicht nur auf die Laufkundschaft, sondern möchte Kunden aus ganz Leipzig in die Altlindenauer Georg-Schwarz-Straße locken. "Ich möchte etwas Besonderes bieten und werde daher Kräuter aus biologischem Anbau verkaufen." Darüber hinaus soll auf der gerade 17 Quadratmeter großen Verkaufsfläche Zubehör zur Herstellung von Wein angeboten werden. Und wenn das nicht reichen sollte, möchte Eichentopf ihre Produkte auch über das Internet anbieten.
Überreicht wurde ihr der Förderbescheid von Amtsleiter Karsten Gerkens im Atelierhaus Kunzstoffe in der Georg-Schwarz-Straße 7, das in dem Viertel als erstes mit den Mitteln des Verfügungsfonds saniert worden war. 15 Künstler und Designer haben hier ihre Werkstätten untergebracht. Am Atelierhaus sollten ursprünglich nur die Regenrinnen erneuert werden, dank der Fördermittel in Höhe von 7000 Euro konnte zudem die Fassade saniert werden. Einzig für die Arbeiten im Erdgeschoss reichte es zunächst nicht. Monika Eppelt, Inhaberin des Designladens Kunz von Kaufingen im Erdgeschoss, möchte im kommenden Jahr die übrigen Arbeiten mit Hilfe des Verfügungsfonds nachholen.
Der Verfügungsfonds kann von Privatpersonen wie Hausbesitzern, aber auch von Initiativen und Institutionen beantragt werden. Ziel ist es, das Engagement in den Quartieren durch gezielte Förderung unbürokratische zu unterstützen. Bei der Entscheidung, ob ein Projekt zur Belebung des Stadtteils beiträgt, werden auch Händler und Vereine vor Ort mit einbezogen. Der Fonds wird zur Hälfte aus Mitteln der Städtebauförderung von Bund, Ländern und Gemeinden finanziert, die anderen 50 Prozent werden von den Antragstellern selbst getragen. Antragsformulare können auf den Internet-Seiten der jeweiligen Quartiere heruntergeladen werden.
Jan Iven
Leipziger Volkszeitung vom 17.12.2011