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Projekt „mitgestALTER“ sucht Senioren und Seniorinnen, die sich einmischen wollen

Rund um die Georg-Schwarz-Straße ist derzeit eine Menge in Bewegung, vieles verändert sich gerade und wird sich in naher Zukunft verändern. Mit dem Projekt „mitgestALTER“ soll nun eine neue Plattform entstehen, die speziell die Erfahrungen und Interessen der älteren Menschen in diesem Veränderungsprozess zur Geltung bringen will. Denn: Nur die älteren Menschen selber wissen, was ältere Menschen wollen und brauchen.
„mitgestALTER“ wird in den nächsten zwei Jahren von einem Forschungsteam der Evangelischen Hochschule für Soziale Arbeit Dresden in Leutzsch und Lindenau durchgeführt und aktiv von der Stadt Leipzig unterstützt.

Das Projekt „mitgestALTER“ will zunächst mehr darüber erfahren, wie die älteren Menschen hier im Stadtteil wirklich leben, welche Wünsche und Bedürfnisse sie haben. Es verfolgt dabei den Ansatz, neue Wege und Formen der Beteiligung älterer Mitbürger/-innen bei der Planung und Umgestaltung des eigenen Stadtteils zu entwickeln und zu erproben. Die beteiligten Forscherinnen und Forscher werden dabei nicht nur einmalig einige Senior/-innen befragen, um dann auf Nimmerwiedersehen zu verschwinden, sondern möchten alle älteren Mitbürger/-innen einladen, sich aktiv am Forschungsprozess zu beteiligen.
Sie können in Zusammenarbeit mit dem Forschungsteam

• mit anderen Anwohnern zusammenkommen und gemeinsam über Themen diskutieren, die ihnen wirklich wichtig sind,

• das Quartier beobachten und in Bild und Ton festhalten, was ihnen wichtig erscheint,

• Landkarten erstellen, die das Quartier aus der Sicht älterer Mitbürger/-innen beschreiben,

• auch selbst ältere Menschen im Stadtteil befragen und die Ergebnisse mit dem Projektteam gemeinsam für die Stadt Leipzig aufbereiten

• und vieles andere mehr.
Eine zentrale Frage wird dabei beispielsweise sein: Wie sollte ein altersgerechter Stadtteil aussehen, der die Bedürfnisse insbesondere der älteren Menschen berücksichtigt?

In den nächsten Monaten wird es unterschiedliche Möglichkeiten geben, sich zu informieren und zu beteiligen. Das Team von „mitgestALTER“ ist ab sofort jeden Montag von 15 – 18 Uhr im Stadtteilladen Leutzsch in der Georg-Schwarz-Straße 122 zu erreichen.

Kontakt:
Bernhard Wagner
Evangelische Hochschule für Soziale Arbeit Dresden
Dürerstraße 24 - 01307 Dresden
Tel.: 0351469 02 61
Tel. mobil: 0176 30 54 19 97
bernhard.wagner@ehs-dresden.de

„Seniorforscher/innen“ in kommunalen Planungsprozessen - allgemeine Zielstellungen

Die unterschiedlichen Konzepte und Verfahren kommunaler Sozialplanung bzw. Sozialberichterstattung decken mittlerweile ein breites Spektrum in der Generierung von Datengrundlagen ab. Diese beruhen jedoch meist auf einschlägigen, standardisierten Quellen (Melderegister, Mikrozensus, statistische Daten von Fachämtern o.ä.) und blenden lebensweltnahe Kontexte und Bedarfe häufig aus. Insbesondere gilt dies für die Zielgruppe älterer Menschen. Beteiligende Sozialraumanalysen als Instrument und Medium aktivierender kommunaler Sozial- und Altenhilfeplanung werden erst seit jüngerer Zeit diskutiert bzw. in Projekten und Maßnahmen realisiert.
Vor dem Hintergrund demographischer Prognosen insbesondere in ostdeutschen Städten und Gemeinden knüpft das Projekt „mitgestALTER“ an diese Vorgehensweisen an und verbindet die Idee beteiligender Sozialraumanalysen mit neuen Formen bürgerschaftlichen Engagements älterer Menschen in der nachberuflichen Phase.

Ziele des Forschungsprojektes
Das Projekt strebt modellhaft die Entwicklung und Erprobung qualitativer, bedarfsgerechter Instrumente der kommunalen Altenhilfeplanung an.
Der Schwerpunkt liegt dabei auf vier Aspekten:
Entwicklung und Einsatz beteiligender Sozialraumanalysen als ergänzendes Instrument zu den meist standardisierten kommunalen Bedarfserhebungsverfahren auf der Basis qualitativer, kleinräumiger Erhebungen
Aktivierung älterer Menschen für ihre eigenen Belange sowie für die ihres Quartiers + Aufbau lokaler Netzwerke zur Förderung von Beteiligung
Empfehlungen zur Implementierung der entwickelten Instrumente und Verfahren in die kommunale Altenhilfeplanung
Bereitstellung eines „Methodenkoffers“ für kommunale Akteure: zur qualitativen, partizipativen Bedarfsermittlung sowie
zur Aktivierung älterer Menschen im Sozialraum


Weitere Informationen:

Broschuere klein.pdf

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