Leipziger mitgestALTER aus der Georg-Schwarz-Straße mischen Tagung in Dresden auf

18.03.2014

Bildinhalt: Leipziger mitgestALTER aus der Georg-Schwarz-Straße mischen Tagung in Dresden auf  | Musizierende Leipziger mitgestALTER beim Auftritt in Dresden / Foto: Enrico Engelhardt
Musizierende Leipziger mitgestALTER beim Auftritt in Dresden / Foto: Enrico Engelhardt
 

Als Gäste waren sie am Montag, den 17. März 2014, nach Dresden eingeladen, die Teilnehmerinnen des Projekts mitgestALTER, welches sich alle zwei Wochen montags im Stadtteilladen Leutzsch in der Georg-Schwarz-Straße 122 trifft. Im Rahmen der Abschlusstagung „Seniorinnen und Senioren als Mitgestalter im Sozialraum“ konnten die rüstigen Damen aus Leutzsch und Lindenau wissenschaftlichen Vorträgen lauschen, aber auch über eigene Erfahrungen mit dem Projekt berichten.

Die Veranstaltung wurde vom Projektträger, der Evangelischen Hochschule für Soziale Arbeit, in Dresden organisiert und durchgeführt. Neben Vorträgen von WissenschaftlerInnen und SozialplanerInnen gab es als praktischen Teil, die selbst gedrehten Filme der ProjektteilnehmerInnen zu sehen sowie die zusammen mit der Hochschule erarbeiteten Broschüren zur Lebens- und Wohnsituation der Senioren. Durch den Film „Die Moritat der Leutzscher NichtmehrJungen“ lernten die TeilnehmerInnen an der Tagung auch die Situation entlang der Georg-Schwarz-Straße kennen. Der Film erhielt großen Beifall und wurde als Maßnahme anerkannt, die Stadtverwaltung und StadtplanerInnen mit diesem schwarz-humorigen Format zu Taten aufzurütteln.

Nach dem Mittagessen ging es in Arbeitsgruppen weiter, wo sich die Leipziger mitgestALTER mit einer mitgestALTER-Gruppe aus Oybin im Landkreis Görlitz austauschen konnten. Die beiden Gruppen waren sich auf Anhieb sympathisch, auch wenn beide eine andere Herangehensweise an ihre Probleme bevorzugen. Während in Oybin mit Anwohner- und Gastwirtbefragungen, Auswertungen und Kommunikation mit der lokalen Verwaltung die Probleme angepackt werden, setzte in Leipzig im letzten Jahr eine „künstlerische Wende“ ein, wie Bernhard Wagner, Projektleiter von mitgestALTER, es formulierte. Das hatte zur Folge, das die Leipziger Gruppe sich zur Gründung eines Kabaretts entschloss, welches als „Kabarett der Lindenauer und Leutzscher NichtmehrJungen“ auch nach dem Ende des Projektes Bestand haben wird. Mit ebendiesem Kabarett mischten die Leipziger Seniorinnen das Tagungspublikum ordentlich auf. Ihre sozialkritischen und auf Hürden des Älterwerdens aufmerksam machenden Szenen und Lieder sorgten für Lacher und wurden bereits nach jeder einzelnen Szene mit großem Applaus bedacht. Solch ein Talent hat man den Hochaltrigen, wie Menschen um die 80 Jahre auf der Tagung benannt waren, kaum mehr zugetraut und nötigte großen Respekt ab. Der Zusammenhalt innerhalb der Gruppe und die Lebenslust am Spielen und Singen kann auch im hohen Alter noch zu künstlerischen Höhenflügen anregen. Aufgrund eines Krankheitsfalles und einer durch eine Auslandsreise verhinderten Darstellerin, mussten die Leipziger mitgestALTER ihr Programm sogar noch einmal umarbeiten und Rollen umverteilen. Der Stimmung und dem Programm tat das keinen Abbruch. Auch in der Flexibilität und Spontanität im Umgang mit diesen Ausfällen zeigte sich das gute Funktionieren und der Zusammenhalt innerhalb der Kabarettgruppe.

Die nächste Probe des Kabaretts der Lindenauer und Leutzscher NichtmehrJungen steht auch schon fest. Sie findet am Montag, den 24. 03. 2014, um 15:00 Uhr im Stadtteilladen Leutzsch statt.


Nachricht vom 18.03.2014
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