Inspektionstour mit Oberbürgermeister Burghard Jung durch Lindenau

17.08.2016

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Am Donnerstag, den 11. August fuhr Oberbürgermeister Burghard Jung mit dem Fahrrad durch Lindenau zu einer Inspektionstour zur Situation des Fahrradverkehrs vor Ort. Es ist noch ein weiter Weg zur Fahrradstadt Leipzig, doch das Amt erkennt die möglichen Potentiale mit bis zu 35% Radverkehr in der Stadt.

Der ADFC hatte zu einer gemeinsamen Rundfahrt mit dem Oberbürgermeister eingeladen, der rund 50 Interessierte folgten und von der Fahrradstaffel der Polizei begleitet wurde. Die Teilnehmenden aus interessierten Bürgern, Politik und Verwaltung folgten der vom ADFC geplanten 8 km langen Route an neuralgische Punkte für den Fahrradverkehr quer durch Lindenau.
Die Situation um die Haltestelle Angerbrücke, Lindenauer Markt, die S-Bahn Unterführung Demmeringstraße, die Situation vor der Spinnerei sowie verschiedene Punkte auf der Georg-Schwarz-Straße wurden angefahren. An jeder Station hat der ADFC vertreten durch Christoph Waack und Ulrich Patzer die Anwesenden auf die seit Jahren bestehenden Probleme hingewiesen, für die sie auch eine Palette von Lösungsmöglichkeiten vorbereitet hatten. Torben Heinemann vom Verkehrs- und Tiefbauamt sowie der Radverkehrsbeauftragte der Stadt Leipzig Jan Rickmeyer bezogen zu jedem der angesprochenen Probleme Stellung.

Die Vorschläge des ADFC wurden entlang der Route diskutiert, insgesamt können aber keine schnellen Änderungen erwartet werden sagten die Vertreter der Stadt. Zum einen steht einigen für Radfahrer günstigen Änderungen die Gesetzeslage entgegen, zum anderen gehen Veränderungen teilweise erst mit der Erneuerung von Gleisbauanlagen einher. So wird sich an der Radwegesituation am Beginn der Georg-Schwarz-Straße, die möglicherweise auch in Richtung Merseburger Straße durchfahren werden könnte vorerst nichts ändern. Eine einfachere Lösung als einen Komplettumbau der Kreuzung Georg-Schwarz-Straße/ Merseburgerstr. sah das Amt als nicht umsetzbar an.
Eine wenig befriedigende Aussage für die Situation vor Ort.

Neu geplante Stadtteile sollen eine fahrradfreundliche Satzung bekommen mahnte der ADFC mit Blick auf den in Planung befindlichen Lindenauer Hafen. In den, von den Kommunen selbst zu schreibenden Bauverordnungen sollen in den Stellplatzverordnungen die Fahrradstellplätze einbezogen werden. Die Stadtverwaltung versprach eine Bearbeitung der Bauverordnung bis 2017.

Eine Einbindung der Radfahrer auf dem neu geplanten autofreien Teil des Lindenauer Marktes hielt Oberbürgermeister Jung für sinnvoll und wünscht sich von den Gremien entsprechende Planungsvorschläge wie Fußgänger, ÖPNV und Radfahrer hier einvernehmlich den Verkehrsraum nutzen können.

Das Magistralenmanagement vertreten durch Daniela Nuß sowie Bewohner des autofreien Hauses Georg-Schwarz-Straße 19 stellten dem OBM Fragen zu Lösungen des steigenden Parkplatzbedarfs für Räder im öffentlichen Raum. Besonders im sehr schmalen vorderen Bereich der Georg- Schwarz Straße ist das Parken von Fahrrädern auf dem Gehweg eine Behinderung für die Fußgänger. Einbauten im Straßenverkehr für Radstellplätze sind nur in Tempo 30 Zonen möglich. Aber nach Lösungen muss aufgrund steigender Besucher mit Rädern, Lastenrädern und Elektorädern gesucht werden!

Herr Dr. Christoph Möllering vom Diakonissenkrankenhaus präsentierte den fahrradfreundlichen und innovativen Eingangsbereich des Krankenhauses auf dem Nextbikes für die Öffentlichkeit und die Mitarbeiter zur Verfügung stehen. Diese erhöhen nicht nur die Flexibilität sondern auch die Gesundheit der Mitarbeiter, so Christoph Möllering. Weiterhin wurden in das Parkkonzept mit 150 Stück hinreichend Fahrradparkbügel integriert. Dafür wurde nicht der öffentliche Raum bemüht sondern direkt auf dem Gelände des Krankenhauses Abstellplatz geschaffen. Nachahmer für diese integrierten Konzepte sind wünschenswert.

Zum Abschluß bat OBM Burghard Jung um Geduld mit Amt und Verwaltung. Dem absolut notwendigen Handlungsbedarf im Bereich umweltfreundlicher Mobilität in einer wachsenden Stadt wird Stück für Stück nachgekommen.


Nachricht vom 17.08.2016
Autor: Daniela Nuß