Das „Georg-Schwarz-Straßen-Wintertreiben“ war ein voller Erfolg

10.12.2015

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Trotz der schlechten Wetterverhältnisse am 27. November 2015 waren alle beteiligten Akteure zufrieden und sprachen sich für eine Wiederholung im nächsten Jahr aus. Am 2. Dezember wurde der Verein „Georg-Schwarz-Straße“ gegründet, der künftig sowohl das Georg-Schwarz-Straßen-Fest als auch das „Wintertreiben“ organisieren und tragen wird.

Die Beteiligten schauten gemeinsam auf das Fest zurück und erstatteten mit der folgenden ausführlichen Schilderung dem ASW und dem Quartiersrat Bericht, da diese einen Zuschuss in Höhe von 1000 Euro aus dem SOP-Verfügungsfonds Georg-Schwarz-Straße zur Verfügung gestellt hatten.

Auf den Straßen waren viele Menschen unterwegs, die sich in den verschiedenen Läden kundig machten. Das Fest war geprägt von Workshops und ähnlichen Angeboten, bei denen das „Selbermachen“ statt im Vordergrund stand – anstatt des reiner Konsum, wie er sonst in der Vorweihnachtszeit üblich ist. Dies war von Beginn an eine der Zielsetzungen des „Wintertreibens“ gewesen.

Vereine und Initiativen

Das „krimZkramZ“, die Materialsammlung des „kunZstoffe – urbane Ideenwerkstatt e.V.“ in der Georg-Schwarz-Straße 7, war immer gut gefüllt, für die Projektleiter und -leiterinnen hat es sich gelohnt. Es wurden verschiedene Papierbasteleien für Erwachsene und Kinder angeboten und die Materialsammlung interessierten Menschen vorgestellt.. Im zweiten Projekt des kunZstoffe e.V., dem „hinZ und kunZ“ in der Georg-Schwarz-Straße 9, hatte die Nachbarschaft die Gelegenheit, es sich bei Kaffee und Kuchen gemütlich zu machen, einer Grusellesung zuzuhören und die Kinder in der Bücher- und Kuschelecke spielen zu lassen. Weiterhin konnte man hier Pralinen selbst herstellen.

Die Materialsammlung krimZkramZ in der Georg-Schwarz-Straße 7 war immer gut gefüllt, für die Projektleiter und -leiterinnen hat es sich gelohnt. Es fanden Papierbasteleien statt mit Erwachsenen und Kindern, die Materialsammlung wurde interessierten Menschen vorgestellt. Im zweiten Projekt des kunZstoffe e.V., dem hinZ und kunZ in der Georg-Schwarz-Straße 9, hatte die Nachbarschaft die Gelegenheit, es sich bei Kaffee und Kuchen gemütlich zu machen, einer Grusellesung zuzuhören und die Kinder in der Bücher- und Kuschelecke spielen zu lassen. Weiterhin konnte man hier Pralinen selbst herstellen.

Die Indoor-Kugelbahn des Sportmobil, Springburg e.V. in der Holteistraße 26 nutzte die Gelegenheit, den in diesem Jahr eröffneten Laden bekannter zu machen. Hier können Kindergruppen aus Kindergärten spielen oder Kindergeburtstage gefeiert werden. Das Ausprobieren viele unterschiedlicher Kugelbahnen erfreute sich großer Beliebtheit bei Klein und Groß.

Im „Café Kaputt“, im Hinterhaus der Merseburger Straße 102, wurden drei Workshops und die Ausstellung WELTbewußtsein angeboten. Insgesamt wurde das Angebot sehr gut aufgenommen, wobei zu Beginn weniger los war als erhofft und sich erst ab 14:00-15:00 der Zulauf erhöhte. Während beim Workshop „Drei Stiche und was damit tun“ noch kaum Teilnehmer_innen waren, waren die beiden nachfolgenden Workshops „Holzoberflächen“ und „Messerschleifkurs“ überbesetzt. Ein ebenfalls gut besuchter Chorauftritt rundete das Angebot ab.

Auch das „Honolulu“ war erst ab ca. 16:00 Uhr zufriedenstellend gefüllt, dann jedoch so, dass es sich für die Projektleiterinnen gelohnt hat – obwohl es mit der Hausnummer 112 in der Georg-Schwarz-Straße weit ab von den anderen Orten liegt. So waren aber vor allem Leute zu Gast, die am Gesamtangebot des Honolulu besonders interessiert waren und diesen Tag genutzt hatten, sich endlich mal dorthin zu bewegen. Neben leckerem Essen und Getränken wurden hier die unterschiedlichen Angebote von Heilpraktikerseminaren bis Nähkursen vorgestellt.

Im Eckladen der Georg-Schwarz-Straße 10 veranstaltete Rockzipfel eine Kissenschlacht mit rund 1000 kleinen Kissen – diese waren von Seniorinnen und Kindern aus der direkten Nachbarschaft für das „Kinder-Winterfest“ im Jahr 2014 genäht und gestopft worden - und organisierte mehrere Workshopangebote. Der Eckladen bot auch Platz für einige Projekte, die sich der Nachbarschaft vorstellten, darunter ein Naturschutzprojekt aus Grünau, das noch MitstreiterInnen sucht, das Projekt „Kreativschock“ des Helmholtzclubs, das solidarische Landwirtschafts-Projekt „Kleine Beete“ aus dem Leipziger Umland sowie „Attac“. Während in gemütlicher Atmosphäre mit Waffelstand, Chai und heißer Schokolade die verschiedenen Bastelworkshops (Futterhäuschen- und Geldbörsenbasteln, Buttons und Folientaschen selbst herstellen und Stoff bedrucken) sowie die Kinder-Kissenschlacht sehr gut besucht waren, hätte das Interesse an den Projektvorstellungen durchaus noch größer sein können.

Bei „gemeinsam grün e.V.“ in der Merseburger Straße 102 war es bis halb zwei wie bei fast alle Orten eher ruhig, danach durchgängig voll. Hier waren es eher ältere Kinder und Jugendliche, die vom Angebot zur Herstellung von Badekugeln angezogen wurden. Die Besucher und Besucherinnen waren froh, dass es Angebote für alle Altersgruppen gab, Jugendliche gaben jedoch das Feedback, dass es ansonsten zu wenige Angebote für ihre Altersgruppe gab.

Gewerbe, Dienstleistungen und Gastronomie

Im Laden „Stoff-Kreationen Siegrid Müller“ in der Calvisiusstraße 23 war es etwas ruhiger als ge-dacht, jedoch war der Laden stets besetzt. Auch die Lesung hatte eine ganze Reihe interessierter Besucher und Besucherinnen. Die Workshops hatten zwar weniger großen Zulauf als erwartet, je-doch konnten so viele Einzelfragen beantwortet und Details besprochen werden. Im Leipziger Anti-quariat Filiale Central Antiquariat W33 wurden zwei Lesungen für Kinder angeboten, abschließend trat auch hier ein Chor auf.

Im „Pizza LAB“, das in der Georg-Schwarz-Straße 10 vegane und ausschließlich bio-Pizzen bäckt, konnten Menschen jeden Alters an einem Design- und Malwettbewerb auf Pizza-Schachteln teil-nehmen, woran sich jedoch fast nur Kinder beteiligten. Gegen Abend war es brechend voll, genauso wie das Café „Jedermann“ in der Nr. 28. Die „Fisch Bar“ in der Georg-Schwarz-Straße 109 hatte mit Kaffee, Kuchen und Kinderbasteln für Besucher geöffnet.

Die beiden Second-Hand-Läden, der „Kiloladen“ (GSS 8) und „Hilde tanzt“ (GSS 20) hatten während der gesamten Dauer des Wintertreibens geöffnet und erfreuten sich regen Zulaufs. Die Läden konnten neue Gesichter in der Kundschaft entdecken und empfanden die Stimmung als sehr gut. Der Obst- und Gemüseladen in der Georg-Schwarz-Straße 23 hielt Spezialitäten aus Russland und der Ukraine, Pelmeni und Vareniki mit Quark, sowie Glühwein bereit. Herr und Frau Robou beschrieb die Stimmung als sehr ausgelassen. Vor allem hatte sie gefreut, bei einem von der Nachbarschaft organisierten Projekt teilzunehmen. Das Floristik-Fachgeschäft „Floras Markt“ in der Georg-Schwarz-Straße 40 hatte Sonderangebote sowie individuelle Adventsfloristik und Kränze im Angebot und verlängerte an diesem Tag seine Öffnungszeiten. Insgesamt waren die beteiligten Gewerbetreibenden in der Straße erfreut über den Zulauf, die zahlreichen neuen Gesichter, die das Wintertreiben angelockt hatte, und wünschten eine Wiederholung im nächsten Jahr.

Die „Erfinderkinder“ bzw. die „Ergotherapie Lindenau“ in der Spittastraße 16 hatten ein gut besuchtes Workshop-Angebot im Programm („Verrückte Weihnachtsspielomaten entwerfen“), allerdings waren die drei Betreiberinnen der beiden Verkaufsstände „Rotberta“ und „Frau Smilla" wegen der geringen Zahl der potentiellen Kundinnen etwas enttäuscht.

Anwohner und Anwohnerinnen

Bewohner und Bewohnerinnen der Calvisiusstraße 23 hatten ein gemütliches Vorweihnachtszimmer im Hof mit einem kleinen Feuer eingerichtet, einige Stände boten Kleinigkeiten zum Verkauf an, Glühmost und selbst gebackene Kekse standen bereit. Trotz der Kälte haben die BewohnerInnen den Tag mit den BesucherInnen als sehr gemütlich und lustig erlebt, die Nachbarschaft kam ins Gespräch. Es waren geschätzte 70 Leute über den Tag verteilt im Hof. Ein weiterer Hof öffnete in der Calvisiusstraße 17 mit ähnlichen Erfahrungen.

Kunst und Kultur

Im „Ohne Maulkorb Kunst- und Kulturcafé“ (GSS 34) konnten Kinder interessante Gipsfiguren bemalen, was ebenfalls gut angenommen wurde. In der Hinterhaus-Ateliergemeinschaft der Merse-burger Straße 102 wurden Donuts angeboten, die Erlöse werden für den weiteren Ausbau der Räumlichkeiten verwendet. Im Hinterhof der Merseburger Straße 94 gab es eine Abschlussfeier mit Aufführung, Konzert und Party, die sehr gut von den jungen Erwachsenen besucht wurde.

Resonanz

Die Resonanz war durchweg positiv. Insgesamt hatten viele – sowohl einige Akteure als Besucher und Besucherinnen – ihre Erwartungen an die Erfahrungen mit dem GeorgSchwarzStraßenFest im Sommer geknüpft. Auch wenn 5000 bis 6000 Menschen im Winter niemand erwartet hätte, war der Andrang etwas geringer als erhofft. Das Interesse war jedoch - zumal für ein erstes Mal - so groß, dass mit wenigen Ausnahmen niemand enttäuscht war. Eine Gruppe hatte das Angebot offensichtlich besonders attraktiv gefunden: Familien mit Kindern waren viele unterwegs – dort, wo was los war, haben sich die Familien die Plätze streitig gemacht. Nachfragen ergaben, dass für die Familien- bzw. Kinderangebote die Eltern und Kinder extra auch aus anderen Stadtteilen wie Plagwitz, Schleußig oder der Südvorstadt angereist waren.

Kleine Verkaufs- und Infostände, die in verschiedene Orte untergebracht wurden, um ihnen die Kälte eines Hofes zu ersparen, litten alle am gleichen Problem: zu wenig Interesse/Verkauf. Dagegen waren die Workshops überall voll, alle Kinderangebote sehr beliebt, musikalische Veranstaltungen gefragt und auch die Essens- und Getränkestände bzw. Cafés und Restaurants kamen auf ihre Kosten.

Vernetzung und Zusammenarbeit

Der größte Erfolg des ersten „Georg-Schwarz-Straßen-Wintertreibens“ war die enge Zusammenarbeit der neuen Läden, Projekte, Vereine und Initiativen sowie neuen Anwohner und Anwohnerinnen sowohl untereinander als auch mit den schon seit längerer hier ansässigen Händlern und Bewohnerinnen, die sich am Fest beteiligt hatten. Alle Beteiligten konnten sich vorab in einigen Orga-Treffen kennenlernen und nahmen durch die dadurch anfallende Aufgabenverteilung jeder und jede ein Verantwortung für das Fest mit nach Hause. Die gute Zusammenarbeit mündete in der guten Stimmung eines erfolgreichen ersten Wintertreibens und vor einer Woche bei der Nachbesprechung des „Wintertreibens“ am 2. Dezember in die Gründung des Vereins „Georg-Schwarz-Straße e.V.“ Dieser soll zukünftig das Georg-Schwarz-Straßen-Fest am Ende April oder Anfang Mai organisieren und tragen und - da auch eine Wiederholung der neuen kleinen Schwester allerseits erwünscht ist - auch das „Wintertreiben“.


Nachricht vom 10.12.2015
Autor: Roman Grabolle